Hypnose gegen Sucht

Formen der Sucht

Es gibt kaum Menschen, die noch nie im Leben mit einer Form der Sucht zu tun hatten. Wer bei Sucht nur an Alkohol, Heroin oder Zigaretten denkt, vergisst den Bereich der emotionalen oder verhaltensbezogenen Suchterkrankungen. ( Internetsucht, Spielsucht, Kaufsucht, Pornografiesucht usw. ) Letztere können ebenso fesseln, einschränken und quälen wie stoffliche Abhängigkeit.

Häufigkeit (Dauer) und Dosis sind die zwei Größen, die zu berücksichtigen sind, wenn man sich ein Bild vom Grad der Abhängigkeit machen will. Vor jeder Hypnose ist aber nicht nur auf den Grad der Fesselung zu schauen, sondern der soziale Kontext und die Geschichte des betroffenen Menschen zu berücksichtigen. Denn Süchte entstehen auf dem Boden eines Lebens, bei dem es oft um eine Form der Flucht oder Verdrängung geht. Gemeinsames Merkmal aller Süchte ist der Verlust der Selbstbestimmung.

Süchte erscheinen als vergebliche Ersatzhandlungen für etwas, das der Mensch noch nicht kennt oder weiß. Sie haben einen selbstzerstörerischen Charakter, sind destruktiv. Oft vergeht längere Zeit, bis der betroffene Mensch sein Problem auch als solches identifiziert und benennen kann. Das „Raffinierte“ an allen Süchten ist, dass der Mensch etwas zu erhalten scheint. Es ist wie mit einer Fliegenfalle, die mit Düften lockt.

Hypnose-Anwendungen bei Süchten können unterschiedliche Zielrichtungen haben:

  • Kognitiv ausgerichtete Hypnose
    Es geht um die klare Einsicht sowohl des Vorhandenseins des Suchtproblems, als auch um Klarheit des Ziels. Mithilfe der Hypnose sollen Auswege als wirklich gangbar erlebt werden.
  • Emotional ausgerichtet Hypnose
    Oft geht es erst einmal um einen Abbau von Selbstzweifel und Ohnmachtserleben. Der Weg beginnt am besten nicht im Sturm der Verzweiflung.
  • Motivational ausgerichtete Hypnose
    Hier geht es um den Aufbau eines Willens, der nicht bloß kopfgesteuert, sondern mithilfe hypnotischer Bilder direkter wirken soll.

Diese drei Richtungen von Hypnose umfassen alle Bewusstseinsfunktionen des Menschen: Denken, Fühlen und Wollen.